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12. Mai 2020

Das neue Google Partner Programm

  • Digital Marketing

Anfang Februar 2020 gab Google mit den folgenden Worten bekannt, dass im Juni das brandneue Partnerprogramm eingeführt wird:

“Wir haben mit vielen Mitgliedern von Google Partners gesprochen, um zu erfahren, wie wir unser Programm für sie verbessern können. Viele von Ihnen haben uns mitgeteilt, dass sie sich mehr Transparenz, Exklusivität, Unterstützung, Anerkennung innerhalb der Branche und ein besseres Verständnis der eigenen Geschäftsanforderungen wünschen.”

Aufgrund der gegebenen Umstände wurde die Änderung des Partnerprogramms mittlerweile auf 2021 verschoben. Google wollte damit den betroffenen Unternehmen Zeit geben, sich trotz der Krise auf die Veränderungen einzustellen. Doch was genau ändert sich eigentlich? Was muss ein zukünftiger Partner leisten, um das Partner-Logo auf seiner Webseite zeigen zu können?

In diesem Artikel fassen wir die wichtigsten Merkmale des neuen Partnerprogramms für Sie zusammen.

Was steckt hinter dem Google Partner Logo?

Das Google Partner Logo garantiert potentiellen Werbetreibenden, dass der Partner Google Ads-Experte ist, die Anforderungen für Google Ads-Ausgaben erfüllt, das Umsatzwachstum der Agentur und Ihrer Kunden fördert und seinen Kundenstamm nachhaltig ausbaut.

Es lohnt sich einen genauen Blick auf das Logo zu werfen. Dieses sollte dynamisch auf der Seite eingebunden sein und nicht nur als Bilddatei. Die dynamische Einbindung garantiert, dass der jeweilige Partner die Richtlinien tatsächlich aktuell erfüllt und keine sonstigen Verstöße vorliegen. Tut er dies nicht und verwirkt damit seinen Partner Status, so wird das Logo nicht mehr auf seiner Website angezeigt. Zusätzlich ist das dynamische Logo mit dem öffentlichen Partner-Konto verlinkt. Sie können mit einem Klick auf das Logo die Partner-ID einsehen und die Anzahl und Art der Spezialisierungen des Partners genauer betrachten.

Was ändert sich im neuen Google Partner Programm?

Die Änderungen an den Teilnahmebedingungen konzentrieren sich auf 3 Teilbereiche:

  • Leistung
  • Ausgaben
  • Zertifizierungen

Leistung

Die bedeutendste Änderung findet im Bereich Leistung statt. Zuvor gab es keine transparenten Angaben seitens Google, wann die Leistung eines Partners als ausreichend bewertet wurde. Es wurde lediglich angegeben, dass sich die Unternehmensleistung auf die Kundenbindung, die Anzahl der betreuten Werbekonten und den Gesamtumsatz bezieht. Einen Maßstab oder eine Mindesthürde gab es jedoch nicht und Partner konnten sich nie sicher sein, ob die eigene Performance in Zukunft noch ausreichen würde.

Im neuen Partnerprogramm bezieht sich die Leistung jetzt auf den durchschnittlichen Optimierungsfaktor der Google Ads Verwaltungsaccounts der Partner. Handlungsempfehlungen werden automatisch von Google auf Kontoebene erteilt um die Leistung des Kontos zu verbessern. Dabei kann es sich zum Beispiel um die Erhöhung oder Senkung der Gebotshöhen und des Tagesbudgets handeln, aber auch um die Erstellung neuer Anzeigen und automatisierter „smarter” Kampagnen.

Partner müssen im neuen Programm einen durschnittlichen Optimierungsfaktor von 70% erreichen. Handlungsempfehlungen dürfen auch abgelehnt werden und selbst abgelehnte Empfehlungen steigern auf den ersten Blick den Optimierungsfaktor. Allerdings ist dieser noch mal in zwei verschiedene Werte unterteilt. Bei genauerer Betrachtung wird dann klar, dass abgelehnte Empfehlungen nicht die Minimalanforderung von durchschnittlichen 70% beeinflussen.

Damit übt Google ab 2021 eine beträchtlich größere Kontrolle über die von Partnern betreuten Werbekonten aus.

Ausgaben

Im Bereich Ausgaben mussten zuvor mindestens 10.000 US-Dollar Klickbudget innerhalb der letzten 90 Tage für Google umgesetzt werden. Im neuen Partner-Programm wurde der Gesamtumsatz jetzt auf 20.000 US-Dollar verdoppelt. Eine klare Botschaft an kleinere Konten: Mehr Umsatz oder der Partner-Status fällt weg. Damit wird der Kreis der Google Partner etwas elitärer, ohne allerdings die Aussagekraft des Partnerstatus zu stärken. Denn mehr ist nicht immer besser.

Zertifizierungen

Im Bereich Zertifizierungen war Google zuvor nicht sehr streng. Es musste lediglich eine dem Unternehmen zugehörige Person eine sehr allgemeine Google Ads Zertifizierung absolvieren. Im neuen Programm müssen mindestens 50% aller Personen mit Zugang zum Google-Ads-Konto eine Spezialisierung auf Suchnetzwerke und Google Shoppings besitzen.
Zusätzliche Spezialisierungen von Individuellen Personen werden zusätzlich im Partner Account angezeigt und sind 2 Jahre gültig. Dieser Schritt zeigt einen klaren Fokus auf Wissen und mehr Qualität im Partnernetzwerk.

Fazit zu den neuen Google Partner Richtlinien

Das neue Google Partner-Programm sendet klare Signale. Der Konzern möchte mittlere und große Partner im Netzwerk stärken. Denn nur diese verfügen über entsprechende Media Budgets und können außerdem die notwendigen Ressourcen aufbringen, um ausreichend Wissen aufzubauen und zu zertifizieren. So können sie eine hohe Qualität in ihrer Arbeit mit dem sich stetig verändernden Google Ads Manager gewährleisten.

Schwammige qualitative Richtwerte über die Unternehmensleistung entfallen, was die Transparenz stark erhöht. Kritisch zu sehen ist aber, dass Google über die ausgesteuerten Handlungs-„Empfehlungen” konkreten Einfluss auf die Verwaltung der Kundenkonten nimmt. Schließlich müssen Google Partner 70% dieser Vorschläge annehmen – ob sie diese im Einzelfall für richtig erachten, oder nicht. Hier müssen die Erfahrungswerte zeigen, ob Google damit zu übergriffig agiert, oder vielleicht sogar einen Mehrwert für die Nutzer schafft.

So oder so: das Google Partner Badge gewinnt an Bedeutung, weil der Kreis exklusiver wird. Und Außenstehende können in Zukunft leichter nachvollziehen, wofür das Logo steht. Verlieren werden nur kleinere Google Partner, die nicht an die erhöhten Umsatzkritierien herankommen.

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