24. Mai 2019

Shopware 6 – Mehr Performance für die Zukunft des E-Commerce

  • E-Commerce

Seit Jahren gehört Shopware zu den führenden eCommerce Shopsystemen. Große und kleine Online-Shops profitieren von der einfachen Bedienung sowie der enormen Flexibilität und Verlässlichkeit des Systems. Der kommende Nachfolger Shopware 6 wagt den Schritt einer kompletten Neuausrichtung, die konsequent auf zukünftige Bedürfnisse des eCommerce zugeschnitten sein wird.

Neues erschaffen & Bewährtes erhalten mit Shopware 6

Shopware ist seit Start des Projekts im Jahre 2004 in Bewegung und Veränderungen unterworfen. Immer wieder wurden im Laufe der Jahre sinnvolle Funktionen weiterentwickelt, andere hingegen über Bord geworfen. Mit Shopware 6 steht nun eine Rundumerneuerung ins Haus, um fit für die Zukunft des eCommerce zu sein. Aus Sicht der Entwickler ist der Zeitpunkt gekommen, an dem Modellpflege nicht mehr ausreicht. Für eine umfassende Weiterentwicklung soll mit Shopware 6 eine neue technische Basis für ein zukunftssicheres Shopsystem geschaffen werden.

Komplexer, schneller und komfortabler

Die Anforderungen an eCommerce im allgemeinen und Online-Shops im speziellen wachsen ständig. Vorbei sind die Zeiten, in denen Waren minimalistisch oder bestenfalls pragmatisch angeboten werden. Heute erwarten Shopkunden eine ansprechende Präsentation, eine fühlbare Waren-Erlebniswelt mit intuitiver Menüführung. Aber auch eine umfangreiche Auswahl von Bezahlmethoden und größtmögliche Datensicherheit. Kunden sind zudem schnelle und treffsichere Suchergebnisse wichtig, Shopbetreibern ein möglichst langes Verweilen der Kunden im Shop. Ein modernes Shopsystem muss also eine Menge Aspekte in die richtige Balance bringen, damit der Shop optimal performt. Maßgeschneiderte Angebote und eine einfache Verwaltung komplexer Zusammenhänge sind daher von immenser Wichtigkeit.

Bei Shopware 6 beginnt die Vereinfachung aller Voraussicht nach bereits mit der Installation. Zumindest deutet der „Shopware Playground“ darauf hin. Dabei handelt es sich um eine Art sehr frühe Testversion für Shopware Partner, um in einige ausgewählte Funktionen von Shopware 6 hineinzuschnuppern zu können. Da Shopware diese Testversion bereits mit einer fertigen Instanz bedient, erfolgt der Einstieg überraschend schnell und einfach. Zudem liegt die Vermutung nahe, dass hier bereits der erste Grundstein für komfortables Hosting via Cloud und Software-Container gelegt wurde.

Aufgeräumt, individuell, intuitiv

Als Betreiber sind Sie in Shopware 6 nicht mehr im Shopware Backend unterwegs. Die Verwaltung Ihres Shops regeln Sie stattdessen über eine API-Schnittstelle, die den Arbeitstitel Administrationsoberfläche trägt. Sowohl das Backend als auch das Frontend werden in Zukunft von dieser Administrationsoberfläche separiert (Headless eCommerce) und ausschließlich von den verantwortlichen Programmierern bedient. Shopware verfolgt von nun an also konsequent den API-First-Ansatz, wodurch die Anbindung anderer Komponenten extrem erleichtert wird. Ein weiterer Vorteil: Ausgaben auf unterschiedliche Devices wie Smartphone, Browser, Tablet oder Smartwatch werden automatisch auf die richtigen Parameter skaliert.

Die neue Administrationsoberfläche sticht sofort ins Auge, denn Shopware bricht mit dem bisherigen Fenster-Design. Die neue Optik ist extrem aufgeräumt und damit bedienerfreundlich. Keine verwirrenden unübersichtlichen Drop-Down-Menüs sondern eine strikte Beschränkung auf ein paar wenige aber wesentliche Punkte. Diese werden Ihnen allesamt am linken Bildschirmrand untereinander und durch farblich verschiedene Icons übersichtlich dargestellt. Das Menü lässt sich zudem an die Bedürfnisse seines jeweiligen Nutzers anpassen. Was Sie nicht brauchen wird einfach ausgeblendet und nur bei Bedarf wieder hervorgeholt. Derart individualisierte Menüstrukturen sorgen nicht nur für eine bessere Übersicht sondern auch für deutlich mehr Effizienz.

Zusätzlich verspricht eine Shop-KI (Künstliche Intelligenz) sinnvolle Hilfe bei der Performance-Optimierung des Shopangebots. Shopware 6 registriert, wie Ihr Shop genutzt wird, vergleicht diese Erkenntnisse dann mit branchenüblichen Daten und entwickelt daraus im Idealfall passgenaue Optimierungsvorschläge. Wie gut das in der Praxis funktioniert wird sich zeigen müssen. Potential hat dieser Service aber zweifelsohne. Vor allem, wenn es nicht nur bei Tipps bleibt sondern Shopware 6 proaktiv Erfolg versprechende Produktbundles schnürt.

Bestellt und geliefert

Eine sehr nützliche und überfällige Neuerung betrifft die Abwicklung von Bestellungen und deren Lieferung. Endlich findet hier eine Atomisierung statt. Das heißt, eine Bestellung entspricht nicht länger automatisch genau einer Lieferung. Beides wird fortan getrennt voneinander betrachtet. Dadurch, dass eine Bestellung nun mehrere unterschiedliche Lieferungen enthalten darf, ist es endlich möglich, angemessen auf Lagerbestände zu reagieren. Lieferbare Ware kann somit sofort zum Versand freigegeben werden, während nicht vorrätige Ware automatisch nachgeliefert wird, sobald sie verfügbar ist.

Zudem wird die Produktpflege zukünftig in einem entscheidenden Punkt flexibler. Bisher wurde beim Anlegen eines neuen Produkts dessen Artikelnummer nach Shopwares vorgegebener Default-Definition automatisch durchnummeriert. Das soll sich mit der kommenden Version ändern. Bisher ist noch nicht bekannt in welchem Maße, doch es ist anzunehmen, dass sich mindestens eigene Automatisierungsregeln aufstellen lassen. Vermutlich werden Sie sogar komplette Artikelnummern händisch vergeben können.

Präzise Preise & komfortable Kataloge

Bei der Zuweisung von Artikelpreisen sind weitreichende Änderungen und zahlreiche Verbesserungen zu erwarten. Zum einen werden Preise endlich auf mehrere Stellen hinter dem Komma berechnet und somit Rundungsfehler minimiert. Zum anderen werden Nettopreise automatisch anhand des vorgegebenen Bruttopreises und des Steuersatzes berechnet. Erweiterte Preisregeln, zum Beispiel für Mengenrabatte aber auch unterschiedliche Kundengruppen, sollen zudem mehr Flexibilität und das automatische Anzeigen individualisierter Preisvariationen ermöglichen.

Einen weiteren großen Schritt in Richtung zukunftssicheres eCommerce gehen die Entwickler in Shopware 6 mit der Möglichkeit, unterschiedliche Kataloge anzulegen, die verschiedenen Anforderungen an den Shop gerecht werden. In Zukunft werden Sie also sehr differenziert individuelle Produktpaletten, Preise, Kategorien und weitere Parameter für jeden einzelnen Verkaufskanal definieren und dann automatisch ausspielen können.

Großes Potential verspricht auch die Suchfunktion der Administrationsoberfläche. Diese soll Ihnen die Arbeit durch eine umfangreichere und tiefere Suche als bisher erleichtern und Zeit einsparen, da sie nicht nur Inhalte sondern auch Plugins, Funktionen und Einstellungen durchforstet.

Wo ist der Haken?

Da Shopware 6 technisch keine Erweiterung darstellt sondern eine Neuauflage, ist es mit einem einfachen Update nicht getan. Stattdessen wird auf jeden Fall eine Neuinstallation nötig sein. Diese stellt vermutlich kein Problem dar. Genauso wenig wie die Portierung Ihrer Shop-Daten von Shopware 5 auf Shopware 6, für die mit Sicherheit eine komfortable Import-Funktion zur Verfügung gestellt wird.

Sehr viel kniffliger gestaltet es sich hingegen bei den Plugins. Diese sind derzeit eben speziell für Shopware 5 entwickelt und lassen sich aufgrund des komplett neu entwickelten Programmcodes von Shopware 6 nicht ohne weiteres weiterverwenden. Ohne eine Anpassung oder gar Neuprogrammierung der Shopware Plugins wird es nicht gehen. Es ist zwar zu erwarten, dass professionelle Anbieter von Plugins verhältnismäßig zügig Anpassungen vornehmen werden, was das aber im Einzelfall bedeutet und welche Schwierigkeiten dabei zu Verzögerungen führen können ist noch nicht absehbar.

Noch unklarer ist die Situation bei stark individualisierten Shops durch eigene Plugin-Entwicklungen. Denn mit welcher Intensität und damit auch mit welcher Schnelligkeit erforderliche Änderungen vorgenommen werden können, ist von Shopanbieter zu Shopanbieter sehr unterschiedlich.

Umsteigen oder warten?

Als Faustregel gilt: je größer, komplexer und individueller ein Shop mit Plugins ausgestattet ist, desto mehr potentielle Fallstricke birgt ein Wechsel. Kleine Shops mit überschaubarer Struktur haben es da leichter. Eventuelle Fehler wirken sich weniger stark aus und sind meist schnell in den Griff zu bekommen. Ob und wann ein Wechsel von Shopware 5 auf Shopware 6 sinnvoll ist, sollte also stets eine Einzelfallentscheidung sein.

Als Shopware Business Partner ist P&M ausgewiesener Experte und gerne für Sie da – unabhängig davon, ob Sie bereits zu unseren Kunden zählen oder noch nicht. Sprechen Sie uns einfach einfach an. Ganz egal, ob Sie über einen Umstieg auf Shopware 6 nachdenken, einen komplett neuen Shop ins Leben rufen wollen oder Ihren bereits bestehenden Shop umgestalten, erweitern oder auf den Prüfstand stellen möchten – gemeinsam erarbeiten wir eine maßgeschneiderte Lösung für Ihre Bedürfnisse!

Mehr zum Thema User Experience Design finden sie hier.

Über den Autor

Mathias Leonhardt

Scroll to Top