Social Media 2021: Gekommen, um zu bleiben – Vorteile und Chancen für Unternehmen

Der Begriff der sozialen Medien tauchte erstmals, mit Plattformen wie Sixdegrees und der Klassenfreunde Webseite Classmates, in den 90ern auf, war jedoch damals lediglich ein Kanal der “Einwegkommunikation”: Informationen wurden bereitgestellt und konnten von den Nutzern passiv konsumiert werden. 2010 wurde der Begriff “Social Media” von Kaplan und Haenlein erneut definiert und meint die Möglichkeit zur Vernetzung verschiedener Nutzer untereinander, deren Interaktion miteinander und dem Bereitstellen eigener Inhalte, dem User Generated Content (kurz UGC) – Inhalte können also aktiv von Nutzern erstellt werden. Auch wenn Riesen wie MySpace mittlerweile nur noch als Randnotiz gelten und Google Plus komplett verschwunden ist, haben die großen Sozialen Netzwerke wie Facebook, Twitter, Instagram und Co heute jeweils deutlich mehr Userinnen und User als die ersten Social Channels. Dank fast uneingeschränkter Verfügbarkeit des Internets, weiter Verbreitung von Mobilgeräten sowie anhaltender und sogar steigender Download-Zahlen (u.a. infolge der Corona Pandemie), sind soziale Netzwerke weder im privaten noch kommerziellen Bereich mehr wegzudenken.

Was in der Vergangenheit mitunter für einen temporären Hype gehalten wurde, stellt sich schon lange als essenzieller Bestandteil der Markenstrategie vieler Unternehmen dar. Worin das begründet liegt, lesen Sie im nächsten Abschnitt. 

Warum Social Media? Ein Überblick in Zahlen

Täglich sind 4,5 Milliarden Nutzer online unterwegs. Davon nutzen bis zu 4,4 Milliarden jeden Tag soziale Medien, was mehr als der Hälfte der Weltbevölkerung entspricht. Die durchschnittliche, weltweite Nutzungsdauer von Social Media beträgt am Tag über zwei Stunden 1 – in Deutschland sind es etwa eine Stunde und 20 Minuten, was ¼ der Zeit ausmacht, die online gesurft wird. 2

Auch die Geschwindigkeit, in der die sozialen Netzwerke wachsen, hat sich während der Corona Pandemie in etwa verdoppelt. Während in den vergangenen Jahren die Anzahl monatlich aktiver Nutzer (Monthly Active Users = MAU) bei etwa 300 Mio. neuen Nutzern lag, steigt diese von 2019 – 2021 auf 600 Mio. MAUs an.3

Diese Nutzer besitzen im Schnitt zwischen 5,9 und 7,2 Accounts4 auf denen sie Content anderer Nutzer konsumieren, sich aktiv über Produkte oder Marken informieren, eigene Inhalte erstellen oder Profilen mit hoher Reichweite folgen, die ggf. Kooperationen mit Marken eingehen und deren Produkte bewerben.5 

Dabei hinterlassen diese User einen immer wertvoller werdenden digitalen Fußabdruck, der konstant mit neuen Nutzer-Informationen und -Interessen angereichert wird. Dass sich hier also ein immenses Marketing Potenzial birgt, das nur darauf wartet ausgeschöpft zu werden, liegt also auf der Hand. 

Social Media: Agil bleiben!

Viele Unternehmen nutzen bereits Plattformen wie Instagram, Facebook, LinkedIn, Twitter oder TikTok als Teil ihrer Markenkommunikation. Hier sind sie nah am Endkunden, erhalten direktes Feedback, können schnell auf Anfragen reagieren und so durch ein optimales Community Management zur Love Brand werden, indem sie in den direkten Dialog mit Endkonsumenten treten. 

Doch die Social Media Welt entwickelt sich ständig weiter, weshalb Kunden sehr flexibel bleiben müssen. Denn in den sozialen Netzwerken spielt es eine immens wichtige Rolle, immer zu wissen, welche Themen gerade in der Zielgruppe “trenden”, um den Anschluss nicht zu verlieren, zu wissen, wo sich ihre Zielgruppe aufhält, was sie beschäftigt und worüber sie spricht. 

Mit dem Durchbruch der Audio-App Clubhouse Anfang 2021 in Deutschland beispielsweise, glaubten viele Unternehmen eine Chance zu sehen, als First Mover agieren und auf der Welle des Erfolgs mitschwimmen zu können, denn ein Live-Audio-Format war neu und das mediale Interesse hoch. Die Anmeldungen schossen in wenigen Wochen in die Höhe und die Nachfrage nach den exklusiven Invites war enorm. Aufgrund externer Beratungen, die Entwicklung der App erst einmal abzuwarten und bekannter Sicherheitslücken zögerten Firmen jedoch, was letztlich Glück im Unglück war. Inzwischen spricht kaum mehr jemand von Clubhouse und der Gründer Paul Davidson möchte auch keine aktiven Nutzerzahlen preisgeben, was für sich spricht.6

So wie Clubhouse sich als Audio-only App einen Namen machte, haben auch andere, renommierte Social Media Apps ihre USPs. Wir geben einen Überblick, was die bekanntesten Apps im Groben auszeichnet.

Facebook, Instagram, Twitter und Co. – wer kann was?

Die Möglichkeiten, Social Media für das eigene Business zu nutzen sind schier grenzenlos und stellen deshalb viele Unternehmer vor eine Herausforderung. Unterschiedliche Kanäle, die diverse Funktionalitäten aufweisen, über die Möglichkeit des Influencer Marketings bis hin zum Performance Marketing, das es ermöglicht eine zielgruppengenaue Ausspielung der Werbemittel mittels Werbebudget zu realisieren. 

Die Liste der sozialen Kanäle ist lang und die Möglichkeiten zur Nutzung wächst mit der Anzahl der Netzwerke.

Die größten und interessantesten Sozialen Netzwerke im Juli 2021:

  • Facebook
  • Instagram
  • YouTube
  • Vimeo
  • Xing
  • LinkedIn
  • Pinterest
  • Snapchat
  • TikTok
  • Reddit
  • Twitter
  • SnapChat
  • WhatsApp
  • Twitch
  • RED
  • WeChat
  • Weibo
  • Douyin
  • QZone
  • Tumblr
  • Rumble
  • QQ
  • Baidu Tieba
  • Skype
  • Viber
  • Sina Weibo
  • Line
  • VKontakte
  • Telegram
  • Taringa
  • Foursquare

Die Nutzerzahlen in den sozialen Medien sprechen für sich 

Alleine auf TikTok haben sich zu Beginn der Corona Pandemie in nur einem Monat 315 Millionen neue Nutzer registriert, womit die aus China stammende Entertainment-App die am schnellsten wachsende Social Media Plattform weltweit ist, gemessen am Zeitpunkt des Produkt-Launches.7 

Eine veröffentlichte Zahl aus September 2020 sagt, dass etwa 100 Millionen Menschen in Europa und 800 Mio. Nutzer weltweit die Plattform mindestens einmal pro Monat nutzen.8

Auch die Verweildauer auf TikTok ist enorm, berücksichtigt man, dass die Verweildauer auf Social Apps generell im Schnitt bei etwa 2 Stunden liegt – denn etwa eine Stunde davon wird alleine auf TikTok verbracht.9

In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu bemerken, dass sich die Art des Contents sowie die Funktionsweise der Apps stark voneinander unterscheiden. 

Auf TikTok beispielsweise steht Entertainment und Education an erster Stelle und die Nutzeroberfläche verleitet zum minutenlangen durchscrollen kreativer Videos (durchschnittlich verbringen Nutzer fast eine Stunde täglich auf TikTok), während Instagram einen starken Lifestyle-Fokus und eine “komplexere” Nutzeroberfläche hat, dadurch dass sie mehr Formate anbietet, wie Feed Posts, Instagram Stories, Instagram Reels oder Live-Optionen. Instagram hat sich in den letzten Jahren vor allem im Rahmen des Influencer Marketings behauptet, denn der Gedanke des Empfehlungsmarketings funktioniert hier besonders gut.

Twitter wiederum ist weniger visuell geprägt, sondern “zeichenbasiert”. Die Benutzung von Zeichen ist in sogenannten Tweets auf 280 begrenzt, damit eine Message leichter zu erfassen ist. Denn auf Twitter ist der Kern der geteilten Nachrichten häufig, sich zum Weltgeschehen zu äußern und in einen offenen Diskurs mit anderen Nutzern zu treten. Neben diesen genannten Kanälen gibt es natürlich noch weitaus mehr:

Facebook ist die wohl bekannteste Plattform und hat, was Nutzerzahlen betrifft, noch immer die Nase vorn. Xing oder LinkedIn zählen auch zu Social Media Plattformen und machen vor allem im B2B z.B. als Kanal für Employer Branding oder Recruiting Sinn. 

Auch Messenger-Dienste, die eine 1:1 Kommunikation anbieten, wie WhatsApp oder Snapchat, können von Unternehmen als Kommunikationskanal genutzt werden und haben einen sehr starken Fokus auf das B2C-Geschäft von Unternehmen. 

Pinterest ist eine Online-Pinnwand für Grafiken und Fotografien, aber gleichzeitig eben auch ein soziales Netzwerk inklusive visueller Suchmaschine. Auch YouTube gehört mit 1,9 Milliarden registrierten Nutzern in diese Aufzählung. Allerdings sind hier die Zahlen vermutlich weitaus höher, wenn man bedenkt, dass viele den Service der Videoplattform nutzen, ohne dass sie sich einen Account erstellen. Mit steigendem Trend und wachsenden Nutzerzahlen, macht sich Twitch mehr und mehr einen Namen außerhalb der Gaming-Szene und wird für Marketer immer interessanter als Werbeplattform. 

Im asiatischen Raum werden andere Plattformen, als in Europa oder den USA, genutzt: hier spielen Weibo, RED, WeChat oder Douyin (sozusagen der Ursprung von TikTok) eine wichtige Rolle und soziale Medien werden weitaus holistischer verwendet, als im westlichen Raum. So besitzt der Messenger-Dienst WeChat zum Beispiel eine integrierte Bezahlfunktion, über die Rechnungen beglichen werden können. 

Welche Sozialen Netzwerke sind für mein Unternehmen geeignet?

In diesem kurzen Abschnitt zeigt sich bereits die Komplexität der sozialen Netze. Infolgedessen ist es natürlich auch so, dass sich die Nutzergruppen auf den jeweiligen Plattformen unterscheiden. Während TikTok hauptsächlich Anmeldungen aus der Generation Z, also einer tendenziell jungen Zielgruppe (zwischen 1997 und 2010 Geborene) verzeichnet, ist der Löwenanteil der Facebook-Nutzer über 30. Und nicht nur das, auch die Kennzahlen, sowie die Werbemöglichkeiten sind so variabel, wie die Netzwerke selbst. 

Wichtig ist es, sich als Anbieter digitaler Produkte oder Dienstleistungen Bewusstsein dafür zu verschaffen, dass die Welt der sozialen Medien nicht nur Anbietern physischer Lifestyle-Produkte offen steht.

Die Zahlen zeigen, dass eine unglaubliche Zahl an Menschen soziale Netzwerke nutzt und dort viele Informationen preisgibt. Diese Informationen helfen jedem Werbetreibenden, der ein Interesse daran hat, ein Produkt – sei es physisch oder virtuell –  zu vermarkten und Endkunden aus dem B2C oder B2B zu erreichen. 

Generell stellen sich viele Fragen für Unternehmen, die Social Media Marketing nutzen möchten:

  • Welcher Social Media Channel ist für mein Business der richtige? 
  • Wo und vor allem wie erreiche ich meine Zielgruppe am effizientesten? 
  • Welche KPIs sind für meine Zwecke relevant? 
  • Was kostet es mich Werbung zu schalten, vor allem im Vergleich zu traditionellen Medien? 

Um sich innerhalb all dieser Ihnen gegebenen Möglichkeiten zurechtfinden zu können, begleiten wir Sie gerne dabei, eine geeignete Social Media Strategie auszuarbeiten, zu implementieren und zu operationalisieren. 

P&M ist Experte in der digitalen Transformation: von der Entwicklung digitaler Lösungen bis hin zur digitalen Vermarktung über Social Media oder Suchmaschinen. Schreiben Sie uns einfach über unser Kontaktformular und lassen Sie sich aus einer Hand zu Ihrem digitalen Projekt beraten.

Quellenverzeichnis:

[1] www.blog2social.com/de/blog/social-media-nutzer/

[2] blog.hubspot.de/marketing/social-media-in-deutschland

[3] de.statista.com/statistik/daten/studie/739881/umfrage/monatlich-aktive-social-media-nutzer-weltweit/

[4] www.brandwatch.com/de/blog/interessante-social-media-zahlen-und-statistiken/

[5] www.brandwatch.com/de/blog/interessante-social-media-zahlen-und-statistiken/

[6] www.ingenieur.de/technik/fachbereiche/medien/clubhouse-fuer-wen-sich-die-exklusive-app-lohnt-und-wie-sie-funktioniert/

[7] blog.wiwo.de/look-at-it/2019/11/19/tiktok-hat-eine-milliarde-user-schneller-als-jeder-rivale-erreicht-viermal-so-schnell-wie-facebook/

[8] http://www.futurebiz.de/social-media-nutzerzahlen/

[9] www.oberlo.de/blog/tiktok-statistiken

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