SEO Trends 2021

Wie jedes Jahr üblich, purzeln bereits kurz nachdem die Weihnachtsartikel im Supermarkt angekommen sind auch schon die ersten SEO Trends für 2021. Ebenfalls wie jedes Jahr, sind dabei die Inhalte überwiegend die Trends die bereits im Vorjahr für dieses Jahr empfohlen werden und die eigentlichen Trends sich erst im Januar und Februar abzeichen.

Dieses Jahr sind allerdings die Trends für aktive Suchmaschinenoptimierer eigentlich schon alte Hüte, jedoch bislang bei den wenigsten Webprojekten in der Anwendung. Aus diesem Grund sind die folgenden SEO Trends weniger ein Trend als ein Muss in 2021. Für den eiligen Leser: es geht um Google Core Web Vitals – Google Page Experience – Content und E-A-T – Mobile First wird zu Mobile Only – K.I. und Machine Learning.

1. Google Core Web Vitals

Schon länger in der Google Search Console zu sehen, doch die wenigsten kennen die Kriterien, die Google verwendet, um den User Experience Score zu bewerten. Genau richtig: es sind vor allem die Googles Core Web Vitals!  

Dies sind Faktoren, die Google bei der Bestimmung der allgemeinen Nutzererfahrung einer Webseite unterstützen. Die Core Web Vitals bestehen aus drei Messungen der Nutzerinteraktion und der Ladegeschwindigkeit einer Seite und umfasst folgende Kennzahlen:

– Ladegeschwindigkeit oder Largest Contentful Paint (LCP), kurz das Bild mit der größten Datei. Richtwert sollte hier bei unter 2,5 Sekunden liegen, laut Google

– Interaktivität  oder First Input Delay (FID), kurz die Zeitspanne bis die erste User-Interaktion möglich wird. Richtwert sollte für FID unter 100 ms liegen

– Visuelle Stabilität oder Cumulative Shift Layout (CLS), kurz gibt es noch spontane Layout Änderungen nach dem Ladevorgang? Google gibt als guten Wert für CLS 0,1 an

Vereinfacht ausgedrückt sind die Core Web Vitals die Kriterien von Google zur Messung der gesamten Nutzererfahrung Ihrer Webseite. Das wirft die Frage auf, wie wichtig Core Web Vitals sind. Die Antwort ist einfach: sehr wichtig!

Bald (Mai 2021) wird Google das Besuchererlebnis als primären Ranking-Faktor verwenden. Daher wird das Seitenranking nun auf Faktoren basieren, die die Suchmaschine als wertvoll für die Nutzererfahrung erachtet. Dies sind unter anderem Faktoren wie Mobil-Freundlichkeit, schnelle Ladegeschwindigkeit, Abwesenheit von interstitiellen Einblendungen und sicheres Browsen.

Um Ihren Wettbewerbern zuvor zu kommen, sollten Sie rechtzeitig SEO-Experten engagieren und – falls noch nicht passiert – schnellstmöglich dieses Thema angehen. Vorteil: nicht nur der Core Web Vitals Score der Website wird verbessert. Um die Benutzerfreundlichkeit zu erhöhen wird auch die allgemeine Website-Performance gesteigert und das ganze Webprojekt profitiert nachhaltig dank der Suchmaschinenoptimierung für Core Web Vitals.

2. Google Page Experience

Eng mit den Core Web Vitals in Verbindung steht ein bald neuer Rankingfaktor an Googles Firmament. Seit über einem Jahr hat Google angekündigt, seinen Suchalgorithmus zu aktualisieren, um Websites, die ein gutes Nutzererlebnis bieten, mehr Gewicht zu verleihen. 

Das Page Experience Update, das im Mai 2021 eingeführt werden soll, ist der offizielle Schritt in diese Richtung. Es fügt dem Algorithmus eine Reihe von drei neuen Signalen hinzu, was bedeutet, dass Seiten, die schnell, einfach zu bedienen und gut gestaltet sind, besser ranken werden.

Dies ist nicht nur für die Suchmaschine Google ein großer Schritt, auch aus User-Sicht ist dies eine Verbesserung der technischen Besucherzufriedenheit über Google. Google hat sogar die Idee geäußert, „visuelle Indikatoren“ für Seiten mit einem großartigen Experience Score hinzuzufügen – direkt in den SERPs! Man kann sich dies als „neuen Rich Snippet Typ“ vorstellen, also ein Hingucker, der auch auf niedrigeren Seite 1 Suchergebnissen zu mehr Klicks führen wird.

Das würde sich nicht nur auf Ihr Ranking auswirken, auch Ihre organische Klickrate, sowie vermutlich auch Absprungrate und Verweildauer, werden davon betroffen sein. Also werden auch indirekte Rankingfaktoren wie das Userverhalten deutlich mehr Gewicht bekommen.

Mit der Einführung der Page Experience fügt Google seinem Suchalgorithmus die drei neuen Core Web Vitals hinzu. Diese neuen Signale werden Googles Algorithmus ein besseres Bild der Nutzererfahrung auf der Webseite geben. Und sie sind das sichtbare Bindeglied zu den unsichtbaren weiteren Rankingfaktoren, die Google berechnet und hinterlegt.

Dadurch wird ein schnelles, einfaches und angenehmes Nutzererlebnis wichtiger für das Ranking von Webseiten. Aber es gibt noch weitere Faktoren die hier nun stark an Relevanz dazugewinnen werden:

Performance und Ladezeiten wie man sie mit den Google Pagespeed Insights und auch Lighthouse messen kann, werden erneut stärker gewichtet. Seiten wie beispielsweise GTmetrix.com geben hier noch ergänzende Informationen, denn auch der Server auf welchem das Webprojekt gehostet wird, spielt hier eine Rolle.

Mobile-Friendliness. Verhält sich die Webseite gut auf Mobiltelefonen? Wurde sie mit einer „Mobile-First“ Philosophie erstellt? Responsive Webseiten und Online Shops sind hier pauschal auf der sicheren Seite, jedoch steckt der Teufel wie immer im Detail: daher regelmäßig die Google Search Console verwenden und mittels weiterer Web Tools und Crawlern die Seite technisch sauber halten!

Sicheres Surfen. Erstens: Es werden aktuell weder Malware oder betrügerische Praktiken auf der Seite verwendet – natürlich auch nicht unbewusst (gehackt o.ä.). Keine Einträge auf Blacklists und dergleichen dürfen vorhanden sein. Es gibt keine Lücken in der Web-Sicherheit von Webseite bis Hoster, die Hacker auf Kosten der Website-Besucher ausnutzen können. HTTPS (SSL) mit HTTP/2 Protokoll. Die Seite und alle Inhalte und Bestandteile werden ausschließlich mittels SSL Zertifikat über HTTPS bereitgestellt. HSTS als zusätzliche Sicherheit seitens des Servers wird hier ebenfalls einen weiteren Sicherheitsvorteil bringen, der auch von Google erfasst wird.

Keine aufdringlichen Interstitials. Es ist keine Neuigkeit, dass Websites nerven, die Pop-ups oder andere Arten von Inhalten verwenden, die den von Ihren Besuchern erwarteten Webseiteninhalt blockieren. Dennoch sind solche Techniken nach wie vor häufig anzutreffen oder gänzlich falsch implementiert. Insbesondere in Kombination mit der mobilen Variante werden diese oft vernachlässigt getestet. Das bezieht Google in Zukunft als Rankingfaktor ein.

3. Content und E-A-T

Im Jahr 2021 nachhaltig die organischen Suchergebnis-Rankings und die daraus resultierende Reichweite, Sichtbarkeit, Besucher Traffic und letztendlich Aufträge, Umsätze, Conversions wirklich steigern? Mit Googles E-A-T stehen Ihnen insbesondere im YMYL Bereich dank geringem Wettbewerb noch enorm viele Möglichkeiten offen!

YMYL steht für „Your Money Your Life“ – „Dein Geld Dein Leben“. Kurzum alle Themen Inhalte die sich um Gesundheit, Finanzen, Rechtssicherheit drehen, oder anders ausgedrückt: alles was nicht eine subjektive Suchintention (klassische Suchanfrage: Welcher ist der süßeste Hund?) hat.

E-A-T steht für Expertise, Authority und Trustworthiness. Das Konzept an sich wurde zum ersten Mal bereits in Googles Qualitätsrichtlinien von 2014 veröffentlicht und hat im Laufe der Jahre immer mehr an Bedeutung gewonnen. In den 168-seitigen Richtlinien für 2020 wurde E-A-T mittlerweile ganze 131 Mal erwähnt. Die Bedeutung hat insbesondere durch ein Google Ranking Update in 2018, welches enorme Auswirkungen auf die YMYL Rankings und Webprojekte hatte, stark an Bedeutung gewonnen. Jedoch gibt es trotz der enormen Potenziale, die erreicht werden können mit gutem E-A-T SEO nur sehr wenige, welche die Reise wagen. Die Gründe dafür werden umso klarer, wenn man näher betrachtet worum es bei E-A-T im Grunde geht.

Um die E-A-T-Richtlinien zu erstellen, lässt Google tausende echte, reale Menschen verschiedene Webseiten, Shops, Portale, Blogs und Sekundärquellen (ja, auch echte Bücher) manuell überprüfen und dann ihre Qualitätsanalyse an Google melden. 

Ja, tatsächliche Menschen, keine Maschinen. Auch wenn der Prozess mit den modernsten Algorithmen und Machine Learning A.I.s unterstützt wird – die finale Entscheidung wird aufgrund der Komplexität und Relevanz von Menschen getroffen.

Genau betrachtet bedeuten die E-A-T Einzelfaktoren jeweils das folgende:

Expertise: Dieses Element konzentriert sich auf den Kontext des Inhalts und bietet einen Expertenblick. Es betrachtet die Expertise der Inhaltsseite, nicht den Inhalt der Website als Ganzes. Auch wenn Google die Kriterien nicht klar definiert, wird es helfen, eine hohe Punktzahl bei der Expertise zu erreichen, wenn Expertenmeinungen im Content eingebunden sind – oder der Autor selbst einer ist.

Authority / Autorität: Dieses Element konzentriert sich auf die Autorität des Inhalts der Website und die Stärke des gesamten Webprojekts. Diese Rankings ergeben sich aus externen Signalen wie qualitativen Links von anderen themenrelevanten Webseiten, sowie Erwähnungen von Markennamen o.ä. auf anderen Webseiten, Blogs, Foren oder in den Sozialen Netzwerken.

Trustworthyness / Vertrauenswürdigkeit: Dieses Element ist ähnlich wie die Expertise, konzentriert sich aber auf die Vertrauenswürdigkeit des Inhalts in Bezug auf die Vertrauenswürdigkeit der gesamten Domain. Betrieben Sie einen Profi Waschmaschinen Blog und schreiben auch mal über Rasenmäher, wird dies für die gesamte Domain zum Nachteil. Oder das Gegenbeispiel: neben einer Mehrzahl an wenig vertrauenswürdigem Content auf einer Verkaufsberatung Plattform, wird ein hochwertiger Artikel von einem Gastautor eingebunden. So passt zwar der einzelne Artikel hervorragend in das E-A-T Schema – wird jedoch durch den restlichen Webseiten Content direkt entwertet. Das Gesamtpaket ist also entscheidend!

4. Mobile First wird zu Mobile Only

Hier gibt es eigentlich nicht viel zu sagen, nur soviel: spätestens in 2021 gilt, was Google schon lange postuliert: nur noch Inhalte die der mobile Googlebot (Webcrawler) findet, werden indexiert und für die Relevanzbestimmung herangezogen.

Das gilt sowohl für grundsätzliche Mobil-Tauglichkeit auch über Responsive Design hinaus bis hin zu Inhalten (Texten, Bildern, Überschriften usw.) die beispielsweise aus optischen Gründen nur auf der Desktop Version vorhanden sind.

5. K.I. & Machine Learning

Nicht nur Verbraucher wollen personalisierte Einkaufserlebnisse. Mit der zunehmenden Verbreitung intelligenter Technologien in unserem Privatleben beginnen wir alle, die gleiche Art von personalisierten, reibungslosen Einkaufserlebnissen auch in unserem Geschäftsleben zu erwarten. Wir wollen Empfehlungen. Wir wollen proaktive Antworten auf unsere Fragen. Wir wollen wissen, dass Unternehmen unsere einzigartigen Bedürfnisse verstehen. Und genau hier kommen K.I. (künstliche Intelligenz oder englisch artificial intelligence kurz A.I.) und maschinelles Lernen (Machine Learning, kurz M.L.) ins Spiel.

Im letzten Jahr, auch aufgrund der Corona Krise, ist sehr klar geworden, wie die wenigen Unternehmen die sich bereits im Online Marketing und SEO mit dem Bereich KI und Machine Learning betätigen, sehr erfolgreich durch die Krise gekommen sind. Da insbesondere im B2B Bereich verwendet, aufgrund verlässlicher Informationen und Daten, hat KI dabei geholfen die User Journey und Experience der Geschäftskunden deutlich zu verbessern und zu personalisieren.

Wenn man bedenkt, dass in den meisten Branchen mindestens oder sogar mehr als 80 Prozent aller B2B Leads nie in Verkäufe umgewandelt werden, ist das eine gute, nachhaltige und dringend benötigte Herangehensweise, um systematisch individuelle positive Besuchererlebnisse zu erzeugen. Die folgenden Beispiele aus der Praxis sollen die Thematik und Potenziale besser verdeutlichen und aufzeigen, dass das, was im B2B bereits erfolgreich umgesetzt wird auch für B2C adaptiert werden kann. Vorausgesetzt sie arbeiten mit den entsprechenden Profis Hand in Hand.

1. Automatisierung im SEO mit K.I./M.L. Werkzeugen

Wenn Sie schon einmal versucht haben, SEO-optimierte Inhalte zu schreiben, um neue Kunden zu gewinnen, werden Sie diese neuen Vorteile der KI zu schätzen wissen. Mithilfe von KI und maschinellem Lernen können Unternehmen nun den Prozess der Verschlagwortung von Anzeigen automatisieren und die effektivsten Keywords bestimmen, um ihren B2B-Kundenstamm zu erreichen.

Der Konzern IBM hat in diesem Bereich mit der Einführung der IBM Watson K.I. und der Einführung von IBM Watson Advertising eine wichtige Rolle gespielt. Tagging ist zwar nur eine von vielen Funktionen in der Web-Suite, aber sie ist hilfreich. Denn es ist immer komplexer geworden, herauszufinden, wie man aus der harten Arbeit und den Investitionen, die in die Content-Entwicklung fließen, das Maximum an Wert schöpfen kann.  KI kann hier eine wirkliche Kostenersparnis bedeuten und Ihren Online Marketing und SEO Experten die nötige Zeit freischaufeln, um sich auf die eigentlichen Kernaufgaben zu konzentrieren.

2. Preisanalysen für Wettbewerbsfähigkeit

Um konkurrenzfähig zu bleiben wäre es gut zu wissen, ob und welche Konkurrenten es gibt die das eigene Angebot preislich unterbieten. Mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz können Unternehmen bereits heute die Angebote ihrer Mitbewerber, deren Preisgestaltungen und viele weitere Fakten in Echtzeit verfolgen. So kann die eigene Verkaufsstrategie jederzeit flexibel an die aktuelle Marktsituation angepasst werden – ob nun auf Plattformen im Vergleich wie bei Amazon, über den eigenen Webshop.oder in Bezug auf die Shop Konkurrenten für Produkte in den Suchmaschinen. Mit PROS, einer spezialisierten Unternehmenssoftware Firma, gibt es bereits einen ersten globalen Spieler in diesem Bereich, der für die Tourismusbranche eine Preisgestaltung auf Mikroebene optimierbar gemacht hat. Auch wir von P&M arbeiten bereits an diversen K.I. Projekten.

3. K.I. & M.L. für die QA Kommunikation

An welchem Punkt ist der B2B-Kunde auf seiner Buying Journey verloren gegangen? Mit immer besseren KI- und ML-Programmen wird es zunehmend möglich, genau das herauszufinden. Ähnlich wie die Bemühungen seitens NVIDIAs, den Einsatz von Recommended Engines mit seinem Merlin Framework zu vereinfachen, ist Conversational AI ein weiterer großer Fokus des Unternehmens mit seinem Jarvis-Framework für qualitativ hochwertige Interaktionen mit geringer Latenz zwischen Mensch und Maschine.

Diese Art von Technologie von NVIDIA und anderen Unternehmen, die diese Fähigkeiten verfeinern, werden in zahlreichen MarTech Lösungen und Chatbot Tools bereits heute erfolgreich und stets besser werdend eingesetzt. Insbesondere durch ihre kontinuierliche Entwicklung und Verbesserung sind diese Programme zunehmend in der Lage, Kunden an identifizierten Schmerzpunkten vorbeizulotsen. Sie begleiten Kunden während ders gesamten Customer Journey um sicherzustellen, dass Sie sie gar nicht erst verloren gehen und stets an möglichen Ausstiegspunkten sanft, aber zielgerichtet abgefangen werden.

Je schneller Prozess Probleme gelöst werden und je schneller die Kunden in der Lage sind, Probleme zu lösen, desto besser ist das für die laufende Geschäftsbeziehung – im B2B besonders, aber auch im B2C Geschäft.

Dank KI-gesteuerter Bots und Chatbots – die zwar heute noch nicht perfekt, aber dafür rund um die Uhr verfügbar sind – müssen Geschäftskunden in der Tat nie allein sein und können von einer KI durch die Reise an jedem Touchpoint geführt werden. Und zwar ohne davon etwas zu merken.

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