Auf einem hölzernen Außentisch steht ein Laptop mit der Google-Startseite, der vermutlich Ideen für eine KI-Agentur festhält. Daneben liegt ein Smartphone, das einsatzbereit ist. Im Hintergrund sorgt eine verschwommene Gartenszene mit Grünpflanzen und Blumen für einen Hauch von Ruhe.
10. November 2020

Google Core Web Vitals

  • Plattform

Die bereits vor einigen Monaten in der Google Search Console aufgetauchten Core Web Vitals, sind am 12.07.2021 durch Google abgeschlossen und damit als offizieller Rankingfaktor bestätigt worden. Damit stellt die Suchmaschine einheitliche Qualitätssignale bereit, welche widerspiegeln, wie die Nutzererfahrung auf einer Webseite ist. Was gibt es zu beachten? Warum ist das nicht nur für SEO relevant?

Google nimmt jedes Jahr zahlreiche Updates an seinen Suchalgorithmen vor. Die herausstechendsten davon sind die Core Updates, die in der Regel große Einflüsse auf die organischen Rankings der meisten Webseiten haben. Wer hat nicht schon von ihnen gehört: sie heißen Pinguin oder Panda und haben in den letzten Jahren zahlreichen Online Marketeers den Schweiß auf die Stirn getrieben. Von den Tiernamen hat sich Google schon vor einiger Zeit verabschiedet, Seitenbetreiber sollten dennoch kontinuierlich darauf achten, wie sich die Platzierung ihrer Website in den SERPs verändert.

Die Page Experience Signals

Zusammengefasst handelt es sich um einen neuen großen Rankingfaktor von Google. Hierbei steht, wie auch bereits bei vorangegangenen Updates der letzten Monate, der User im Mittelpunkt der Page Experience. Vollständig ausgerollt wird das Update laut Google im August 2021.

Im Zuge des neuen Rankingfaktors, wurden auch die sogenannten Core Web Vitals eingeführt. Diese visualisieren Webseiten Betreibern, die User Experience ihrer Seitenbesucher und helfen dabei, Verbesserungspotenziale zu erkennen.

Core Web Vitals bestehen aus:

  • Largest Contentful Paint (LCP)
  • First Input Delay (FID)
  • Cumulative Layout Shift (CLS)

Diese werden mit bereits etablierten User Experience Signalen kombiniert. Dabei handelt es sich um vier Aspekte, die bereits jedem Webseitenbetreiber und Suchmaschinenoptimierer bekannt sein sollten:

  • Mobile Friendly: Mit Googles Mobile First-Index muss jede Website in erster Linie für Smartphones/Tablets optimiert sein, wenn sie über die organische Suche auffindbar sein soll.
  • SSL-Zertifikat: Webseiten sollten nicht nur seit der DSGVO ein SSL-Zertifikat besitzen. Ein kleines Schloss neben der URL zeigt eine sichere Website an.
  • Keine Interstitials: Damit sind Elemente oder Pop-ups gemeint, die den eigentlichen Content überdecken und erst weggeklickt werden müssen. Es gibt hier lediglich Ausnahmen, wie gesetzliche oder ethische Hinweise.
  • Safe-Browsing: Über das SSL-Zertifikat bzw. eine sichere Verbindung über HTTPS hinaus sollte eine Website sicher sein. Der Security Issues Report kann in der Google Search Console eingesehen werden. Er verrät, ob es Probleme beim sicheren Surfen gibt.

Die zuvor genannten Aspekte sollten Webmastern hinlänglich bekannt und auf jeder guten Website bereits umgesetzt worden sein. Dazu kamen im letzten Monat drei weitere Rankingaspekte, die Google als Core Web Vitals zusammenfasst.

Warum eigentlich das Update?

Google arbeitet seit Jahren an intelligenten Algorithmen, die auf sehr smarte Art und Weise Webseiten bewerten. Es geht nicht mehr vornehmlich um Keywords und Seiten, die speziell für eine Maschine erstellt worden sind. Texte sollen wieder von echten Menschen geschrieben und Webseiten sollen benutzerfreundlich gestaltet sein. Nicht die Suchmaschine, sondern der User soll glücklich werden – dann, so Googles Sicht, ist auch der Suchmaschinenbetreiber zufrieden! Da macht es nur Sinn, auch die Aspekte einzubeziehen, die einem oft genug beim Surfen auf die Nerven gehen: langsame und holprige Webseiten, auf denen ständig etwas nachlädt und dadurch der Lesefluss gestört wird. Google verfolgt also weiter das Ziel, von einer Suchmaschine zu einer Antwortmaschine zu werden und dabei Benutzern eine ganz bestimmte Erfahrung zu ermöglichen.

Was sind Core Web Vitals überhaupt?

Bei den Core Web Vitals handelt es sich um drei technische Metriken, welche die User Experience auf einer Website messbar und damit auch vergleichbarer machen sollen. Anders ausgedrückt: die Nutzererfahrung auf einer Webseite wird als qualitativ messbarer Wert für Seitenbetreiber sichtbar. Hierzu zählt die Ladegeschwindigkeit eines Webauftrittes, die Interaktion mit den Elementen auf der Seite und die visuelle Stabilität. Google lässt bei diesem Update Betreiber von Webseiten und Suchmaschinen Experten nicht im dunkeln und beschreibt die einzelnen neuen Metriken ganz genau.

Largest Contentful Paint (LCP)

Der Largest Contentful Paint (LCP) gibt die Ladezeit an, die eine Webseite benötigt, bis der größte Block mit Content auf einer Seite geladen ist. In der Regel handelt es sich dabei um den Hauptinhalt. In den Messwert bezieht Google die Zeit in Sekunden ein, die eine Webseite benötigt, um nach Anforderung dieser den Hauptcontent im Browser anzuzeigen. Alles was über 4 Sekunden zum Laden benötigt wertet Google, in Hinblick auf den LCP, als schlecht. Gute Seiten werden in weniger als 2,5 Sekunden geladen.

Studien zufolge, springen mehr als 30% der Besucher bei Ladezeiten von 3 Sekunden bereits ab und verlassen die Seite wieder. Damit sinkt die Conversion Rate durchschnittlich um 7% je Sekunde, die über den von Google anvisierten 2,5 Sekunden Ladedauer liegt.

First Input Depay (FID)

Dieser Faktor zeigt auf, wann Webseite sich in Interaktionsbereitschaft befindet. Der First Input Delay (FID) ist die Kennzahl dafür, wie lange eine Seite benötigt, damit eine Eingabe, beispielsweise eine Interaktion durch Klicken, möglich ist. Zu den Seitenelementen können beispielsweise zu vergrößernde Bilder in einem Webshop gehören oder Formulare um eine Kundenanfrage zu stellen. Die Geschwindigkeit bewertet Google als schlecht, wenn 300ms und mehr vergehen und mit gut, wenn eine Seite bereits nach 100 Millisekunden oder weniger bereit zur Interaktion ist. Über den FID kann also die technische Qualität und Verlässlichkeit einer Webseite abgelesen werden und gibt Hinweise auf mögliche OnPage Interaktionshindernisse.

Cumulative Layout Shift (CLS)

Über Cumulative Layout Shift (CLS) wird bemessen, wie es um die visuelle Stabilität des Layouts einer Webseite beschaffen ist und gibt an, ob sich einzelne Layout-Elemente während der Nutzung verschieben. Ein häufig vorkommendes Problem, dass jeder kennt: man möchte beispielsweise einen Button oder Bild-Link anklicken, doch während des Vorgangs, verrutscht das Layout und der Klick führt ins Leere oder auf ein ungewolltes Ziel. Je komplexer eine Website, desto schwieriger ist es hierbei gut abzuschneiden. Asynchron ladende Inhalte wie Videos oder Hinweisbanner verschieben oft den Inhalt einer Website. Um die Layoutverschiebung zu bewerten gibt es zwei Messfaktoren, die miteinander multipliziert werden:

  • Impact Fraction: Wie viel Prozent des Bildschirms wurden bewegt?
    Beispiel: Es werden 50% des Inhalts um 25% nach unten geschoben. Durch die Verschiebung sind somit 75% der Bildschirmfläche betroffen (25%+50%). Die Impact Fraction hat somit einen Wert von 0,75.

     

  • Distance Fraction: Um wieviel Prozent wurden Inhalte bewegt?
    Beispiel: Die Distance Fraction ist in diesem Fall 25%, da sich der Inhalt um genau diesen Wert verschoben hat. Der Wert der Distance Fraction beträgt damit 0,25.

     

  • Für die Berechnung in unserem Beispiel werden beide Werte multipliziert:

    • CLS = Impact Fraction x Distance Fraction
    • CLS = 0,75 * 0,25
    • CLS = 0,1875

    Ein guter Score liegt bei unter 0,1, ab 0,25 wird er als schlecht bewertet. In gezeigten Beispiel gibt es also noch Potential zur Verbesserung!

    Die Core Web Vitals Messen

    Google bietet verschiedene Möglichkeiten an, die Core Web Virals zu Messen und die Werte einzusehen. Über die Google Search Console, die Page Speed Insights oder Google Lighthouse Browsererweiterung, lassen sich Reports erstellen oder Ansichten generieren, die Informationen zu den Google Core Web Vitals liefern.

    Mittels weiterer Analyse dieser Daten lassen sich Potenziale für Optimierungen genauso wie mögliche Hinweise auf technische Probleme ergründen. Sind von niedrigen Ergebnissen betroffene Seiten zudem noch Conversionrelevant, erhält man hier erste Hinweise für Maßnahmen.

    Fazit

    Anfang des Jahres gab Google bekannt, Seiten in Hinblick auf deren Page Experience in der Suche zu kennzeichnen. Gute Seiten sollten ebenso wie schlecht performende Seiten mit einem Badge versehen werden, um Usern eine Einschätzung der zu erwartenden Seitenleistung geben. Ob die Kennzeichnung letztendlich umgesetzt wird, ist noch unklar, verkündet John Müller im Juni. Dennoch können Seiten mit schlechten Core Web Vitals Werten schnell an Rankings verlieren und somit weniger gut aufzufinden sein. Erste Auswirkungen des Updates sind bereits sichtbar. Wenn Ihre Website auch durch den Test fällt, sollten Sie sich spätestens jetzt mit den Optimierungen beschäftigen und die Umsetzungen zeitnah einplanen. Faktoren wie mehrwertbringende Inhalte, und relevante Keywords sind nach wie vor entscheidend, schlechte Page Experience Signale werden aber genau dann ausschlaggebend, wenn zwei oder mehr Seiten aufgrund der erstgenannten Rankingfaktoren nicht mehr voneinander unterschieden werden können.

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