Was ist Spryker? Das 101 zum Spryker Commerce OS

Spryker gehört zu den jüngeren und innovativeren Systemen im E-Commerce Markt und nennt das hauseigene Shopsystem “Commerce OS”, also das “Betriebssystem für den Handel”. Damit ist klar: Spryker möchte vieles anders machen als die Konkurrenz – im Zweifelsfall besser. Doch was steckt wirklich hinter Spryker Commerce OS? Ist der Name wirklich mehr als nur Marketing?

Wir haben hinter die Fassade geschaut und müssen zugeben: Bei Spryker läuft tatsächlich einiges anders. Vieles davon gefällt uns sehr gut, andere Aspekte sind wohl für manche Nutzer eher gewöhnungsbedürftig. Die wichtigsten Alleinstellungsmerkmale haben wir für Sie in dieser Liste zusammengestellt. So können Sie sich selbst ein Bild davon machen, ob Spryker wirklich hält, was es verspricht und ob es das richtige Shopsystem für Ihr E-Commerce ist.

#1: Spryker Commerce OS kann B2B und B2C

In der Theorie behaupten natürlich die meisten Shopsysteme, dass man mit ihnen optimale Shops für beide Märkte entwickeln kann. Bei Spryker hat sich in der Praxis gezeigt, dass die Behauptung auch zutrifft: Es gibt viele erfolgreiche Shops im B2C- und im B2B-Bereich, eine eindeutige Tendenz zu einem Marktsegment lässt sich kaum feststellen.

Das liegt zum einen sicherlich daran, dass Spryker durch seine hohe Anzahl an Modulen für die unterschiedlichsten Business Cases individualisiert werden kann. Zum anderen ist dafür auch die Tatsache verantwortlich, dass Spryker Commerce OS im Enterprise Segment angesiedelt ist und deshalb von Haus aus viele Eigenschaften mitbringt, die im B2B-Bereich unverzichtbar sind. Zum Beispiel die Möglichkeit über die eigens entwickelte und extrem performante REST Api “Glue” die unterschiedlichsten Business Softwares (CRM, PIM, usw.) anzubinden.

#2: Spitzen­performance mit hoher Skalierbarkeit

Bei Spryker wird jeder Shop aus einzelnen Modulen zusammengesetzt, die individuell angepasst werden können ohne das Shopsystem als Ganzes zu beeinflussen. Sie haben also als Betreiber nie das Problem, dass Ihr System irgendwann zu komplex und dadurch ineffizient wird, weil niemand mehr den notwendigen Überblick über das große Ganze hat. Entwickelt wird nämlich immer nur an einem abgeschlossenen Teil des Systems, der ausschließlich über festgelegte Kanäle mit dem Rest des Systems kommuniziert.

Für das E-Commerce bedeutet das ganz einfach: Ein Spryker Shop ist sehr gut skalierbar und bleibt dabei trotzdem performant. Außerdem lassen sich relativ problemlos neue Features und Änderungen durch Ihren zertifizierten Spryker Partner implementieren.

#3: Data Warehouse & Business Intelligence

Das Erkennen von Kundenwünschen ist das A und O im modernen E-Commerce. Eigentlich müssen Sie Ihre Kunden sogar besser verstehen, als diese sich selbst. Als Kunde weiß man ja oft selbst nicht genau, welche Faktoren einen Kauf wirklich beeinflusst haben. Umfassendes Tracking und moderne empirische Analysemethoden füllen diese Lücke und bringen wertvolle Erkenntnisse für die Optimierung eines E-Commerce hervor.

Spryker Commerce OS nimmt diese Herausforderung an und macht die Einbindung verschiedener Tracking-Systeme möglichst einfach. Außerdem stellt Spryker ein Data Warehouse zur Verfügung, um alle gesammelten Daten lokal zu speichern und für Analysen verfügbar zu machen.

#4: API-first & Technology Ownership

Beim Thema Individualisierung folgt Spryker der Devise, den Nutzern umfassendes Technology Ownership zu ermöglichen, statt mit festgelegten Standards möglichst viele Fälle abzudecken. Letztlich darf und soll das Spryker Commerce OS in den Händen der Nutzer sehr flexibel angepasst, individualisiert und weiterentwickelt werden. Zum Beispiel um die unterschiedlichsten Touchpoints von heute und morgen anzubinden (Voice, IoT, Smart Home, Bots, Autos usw.).

Für die Nutzer bedeutet dies, dass die Hürden für den Einstieg deutlich höher liegen, weil zu einem früheren Zeitpunkt individuelle Entwicklungen notwendig werden. Dafür gibt es allerdings auch mehr Möglichkeiten und Ansatzpunkte, einen Spryker Shop nach ständig wechselnden Anforderungen zu gestalten und bereits heute für die Zukunft fit zu machen.

#5: Flexible System­architektur für schnelle Entwicklung

Spryker Commerce OS ist ein Headless Shopsystem, hat also eine Trennung von Frontend und Backend. Das hat den Vorteil, dass Entwickler an beiden Systemen zugleich arbeiten können, ohne dabei störende Interferenzen zu erzeugen. Kurz gesagt: Entwicklungszyklen werden dadurch deutlich verkürzt. Die neue Version von Shopware “Shopware 6” setzt ebenfalls auf ein Headless System, hier scheint sich also ein Trend abzuzeichnen.

Ein weiterer Faktor, der zu einer schnelleren Entwicklungsgeschwindigkeit beiträgt, ist der modulare Systemaufbau. Dieser spielt vor allem Entwicklern in die Karten, die nach dem MVP-Ansatz vorgehen, weil sich dann für das erste Minimum Viable Product ganze Module ausklammern lassen, die je nach Bedarf implementiert werden können.

Der MVP-Ansatz erläutert: Ziel ist bei dieser Vorgehensweise, möglichst schnell zu einem dem Zielprodukt ähnlichen und funktionsfähigen, aber letztlich noch sehr eingeschränkten Produkt zu gelangen. Weitere geplante Features werden anschließend in das Minimum Viable Product (MVP) implementiert. Der Vorteil liegt darin, dass schneller ein vorzeigbares Produkt verfügbar ist. Ab diesem Zeitpunkt ist dann eine sehr praxisorientierte Optimierung möglich. Planungsfehler, die in umfangreichen Konzepten praktisch kaum zu vermeiden sind, werden so vermieden.
Spryker Logo

Fazit: Agilität für den E-Commerce durch Empowerment für Entwickler

Spryker Commerce OS befähigt die Entwickler zu mehr Möglichkeiten und schnellerer Umsetzung. Damit soll das E-Commerce insgesamt agiler werden, um durch präzise Datenanalysen und zeitnahe Optimierungen der Konkurrenz den Rang abzulaufen. Dafür benötigen E-Commerce Unternehmer allerdings dauerhaft Entwickler-Kapazitäten, um diese Vorteile auch nutzen zu können. Spryker ist also nicht für Einsteiger gemacht, sondern klar für mittlere bis große Player konzipiert.

► Passt Spryker zu Ihrem E-Commerce?

Die Frage nach dem richtigen Shopsystem steht bei einem E-Commerce Projekt nie ganz am Anfang – und doch kommt irgendwann der Punkt, an dem diese sehr wichtige Entscheidung ansteht. Und die will wohlüberlegt sein, denn eine Migration zu einem anderen System ist später sehr aufwändig. Viele Unternehmer leben lieber mit den Einschränkungen ihres bestehenden Shopsystems, statt den Wechsel in Angriff zu nehmen. Dazu muss es aber nicht kommen, wenn bei der Wahl des Shopsystems rechtzeitig erfahrene Profis herangezogen werden.

Ob Spryker Commerce OS auch zu Ihrem E-Commerce passt, lässt sich nicht pauschal anhand von wenigen Punkten beantworten. Sie können Spryker jedoch als Kandidaten ausschließen, wenn sie eine möglichst einfach und schnell zu implementierende Software suchen, die über viele Standard-Features für gewöhnliche Online Shops verfügt. Für diese Anforderungen gibt es andere Shopsysteme, die besser passen.

P&M als langjährig erfahrener E-Commerce Dienstleister ist nicht nur zertifizierte Spryker Agentur, sondern setzt Shops mit verschiedenen Systemen um. Darunter zum Beispiel Magento und Shopware. Gerne helfen wir Ihnen dabei, das richtige Shopsystem für Ihr E-Commerce zu finden!

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